Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 335 austausch begeistert die Spender. 2085 Neben der Förderung der persönlichen Kommunikation zwischen der NPO und den Spendern ermöglicht die Spender- konferenz auch einen Austausch zwischen einzelnen Spendern. 2086 Das Kennen- lernen und Unterhalten mit „Gleichgesinnten“ fördert ebenfalls die Zufriedenheit. Zusätzlich zur Spenderzufriedenheit stärken Spenderkonferenzen auch das Spen- derinvolvement . Per Definition erfordern diese Konferenzen eine rege Teilnahme des Spenders. Diese involviert und aktiviert ihn. Das von der Organisation gezeig- te Interesse an seiner Meinung steigert darüber hinaus die Bedeutung, die er der Beziehung mit der Organisation beimisst. Wenn er mitentscheiden kann, wie die NPO vorgeht, dann steigert dies sein Involvement und damit auch die Bindung. 2087 Außerdem beeinflussen Spenderkonferenzen auch die Entstehung und Festigung des Spendervertrauens . Die Einladung des Spenders zu einer Spenderkonferenz verdeutlicht ihm, dass die NPO auf seine Meinung Wert legt und seine Bedürfnis- se berücksichtigen möchte. 2088 Eine Spenderkonferenz zeigt dem Spender, dass sich die Organisation für ihn interessiert und ihn als Partner und nicht ausschließ- lich als Geldquelle sieht. 2089 Die Organisation signalisiert mit einer Spenderkonfe- renz außerdem Lernbereitschaft und ihre Absicht, sich zu verbessern. Diese As- pekte fördern das Spendervertrauen. Eine abgewandelte Form der Spenderkonferenz stellt die so genannte Spender- sprechstunde dar. Im Gegensatz zur Spenderkonferenz, an der mindestens zwei Spender gleichzeitig teilnehmen, trifft der Spender bei einer Spendersprechstunde i. d. R. allein auf die Mitarbeiter der NPO. Der Weltfriedensdienst bietet seinen Spendern eine solche exklusive Auskunftsmöglichkeit an, bei denen die Mitarbei- 2085 Die befragten Spender im Rahmen des 4. Fokusgruppeninterviews (vgl. Anhang 8) wür- den es sehr begrüßen, wenn die NPOs regelmäßig im Rahmen solcher Konferenzen oder anderen Maßnahmen nach Feedback fragten. Eine entsprechende Äusserung im Rahmen des Fokusgruppeninterviews lautet: „Ich fände es gut, wenn sie einen mal fragen wür- den.“ 2086 Vgl. Tomczak/Reinecke/Dittrich (2008), S. 335; Kuß/Tomczak (2007), S. 175; Sargeant (2001 d), S. 44; Winer (2001), S. 100. 2087 Vgl. Fischer/*eumann (2003), S. 110. 2088 Vgl. Fischer/*eumann (2003), S. 110; Peter (1999), S. 249; Espy (1987), S. 35. Dieser Aspekt hat laut den Untersuchungsergebnissen von Burnett (1996), S. 78 eine hohe Be- deutung: „Two-thirds of donors thought relationships would be improved if they were given the chance to express their views and ideas on the organisation and how it should be run.“ 2089 Vgl. Remley (1996), S. 15; McCort (1994), S. 56.

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