Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 333 Strategie der Spenderintegration aufweist, soll diese Arbeit diese innovative Maß- nahme erstmals ausführlich vorstellen. 2071 Die Spenderkonferenz stellt eine adaptierte Variante der Fokusgruppe 2072 , einer Gruppendiskussion, dar und dient der qualitativen Datenerhebung. 2073 Dabei be- fragt die NPO eine begrenzte, nicht repräsentative Anzahl von Spendern, die ei- nander nicht bekannt sind, unter Anleitung eines Moderators zu ausgewählten Themen. Die NPO sollte Spenderkonferenzen regelmäßig durchführen und hierzu sowohl Teilnehmer vormaliger Konferenzen als auch neue Spender einladen. 2074 Der Unterschied zum persönlichen Gespräch ist, dass mindestens zwei Spender (i. d. R. ca. sechs bis zwölf) gleichzeitig anwesend sind bzw. an dem Gespräch teilnehmen. Das Ziel der Spenderkonferenz besteht darin, die Meinungen und Einstellungen der Spender zu bestimmten Themen zu ergründen und sie dabei zu spontanen, ehr- lichen, aber auch detaillierten Aussagen zu motivieren. Die Spenderkonferenz stellt aufgrund dieses Informationsaustausches ein ideales Instrument im Rahmen der Spenderintegration dar. Der Zweck der Integration beschränkt sich nämlich nicht auf die Beteiligung an der Leistungserstellung, wie z. B. das Mitwirken bei einem Event, sondern beinhaltet auch das Zurverfügungstellen von Informatio- nen. 2075 Aufgrund der konstitutiven Merkmale der Spender-NPO-Beziehung 2076 verfügen NPOs nur über einen eingeschränkten Einblick in die Bedürfnisse ihrer Spender. Spenderkonferenzen ermöglichen es, dieses Defizit zu überbrücken. Mit ihnen las- sen sich Spenderpräferenzen regelmäßig abfragen. 2077 Im Sinne einer Spenderori- 2071 Vgl. Foscht/Swoboda (2007), S. 234. 2072 Vgl. hierzu ausführlich Kapitel 3.3. 2073 Als Beispiel aus dem kommerziellen Marketing für eine so genannte Kundenkonferenz kann das Unternehmen Rittal angeführt werden, der weltgrößte Schaltschrank- und Gehäuse- hersteller. Die Geschäftsleitung schreibt den seit mehreren Jahrzehnten anhaltenden Erfolg u. a. der Tatsache zu, dass in Form von Kundenkonferenzen ein permanenter Dialog hin- sichtlich der Verbesserung der Leistungen und des Service geführt wird. Zu diesem Zweck befinden sich täglich Kunden in den Niederlassungen des Unternehmens; vgl. Peter (1999), S. 42. 2074 Vgl. Bumbacher (2000), S. 468. 2075 Vgl. Weiber/Varnholt (1996), S. 272. 2076 Vgl. Kapitel 2.1.2.1. 2077 Vgl. Burgy (2008), S. 10; Festge (2006), S. 2.

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