Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

222 5 Empirische Analyse der Spenderbindung bei denen aufgrund dieser Faustregel nur 20 Fälle erhoben wurden, lassen sich mit PLS noch zufriedenstellend schätzen. 1360 Ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Verfahren betrifft die Vertei- lungsannahmen . PLS hat hier im Vergleich zu kovarianzbasierten Verfahren kei- ne qualitativen Anforderungen. 1361 Je nach Schätzverfahren wird bei den kova- rianzbasierten Verfahren eine Normalverteilung der manifesten Variablen benö- tigt. 1362 Diese liegt jedoch in der empirischen Forschung vielfach nicht vor. 1363 Da einige der Kriterien zur Beurteilung der Ergebnisse der kovarianzbasierten Analy- sen aber auf dieser Annahme beruhen, können sämtliche Folgerungen verzerrt sein. 1364 PLS-Ansätze wenden hingegen die partielle Kleinste-Quadrate- Regression an und kommen so ohne strikte Verteilungsannahmen aus. 1365 Selbst ordinal skalierte Daten lassen sich mit PLS schätzen. 1366 Die Gütebeurteilung stellt einen weiteren Unterschied der beiden Verfahren dar. Bei kovarianzbasierten Verfahren sieht die Gütebeurteilung sowohl globale 1367 als auch lokale Gütemaße vor. Erstere erlauben eine Beurteilung des Modells in seiner 1360 Vgl. Ringle (2004 a), S. 16; Ringle (2004 b), S. 26; Chin/Marcolin/*ewsted (1996), S. 39. 1361 Vgl. Jaritz (2008), S. 158; Giesa (2007), S. 109; Huber u. a. (2007), S. 10; Jahn (2007), S. 15; Albers/Hildebrandt (2006), S. 15; Homburg/Klarmann (2006), S. 734; Ringle u. a. (2006), S. 81; Scholderer/Balderjahn (2006), S. 62; Henseler (2005), S. 70; Panten (2005), S. 213; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 721; Fornell/Bookstein (1982), S. 449. 1362 Vgl. Jahn (2007), S. 12; Scholderer/Balderjahn (2006), S. 62; Panten (2005), S. 212; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 714; Ringle (2004 b), S. 14. 1363 Vgl. Jahn (2007), S. 13; Scholderer/Balderjahn (2006), S. 62; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 721; Hildebrandt (2004), S. 549. 1364 Vgl. Jahn (2007), S. 13. 1365 Vgl. Huber u. a. (2005), S. 13; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 721; Ringle (2004 a), S. 5, 11. 1366 Vgl. Scholderer/Balderjahn (2006), S. 58; Fornell/Bookstein (1982), S. 449. 1367 Zu den so genannten globalen Gütekriterien bei kovarianzbasierten Verfahren zählen: Root Mean Square Error of Approximation , Comparative Fit Index , Chi-Quadrat- Anpassungstest . Als weiteres Gütekriterium kommt der Goodness-of-Fit-Index zur Anwendung. Ein hoher Goodness-of-Fit-Index gibt an, dass ein Großteil der beobachte- ten Varianzen und Kovarianzen durch das Messmodell erklärt wird. Ein Nachteil des GFI ist, dass diese Größe die Anzahl der Freiheitsgrade nicht berücksichtigt. Diesen Nachteil greift der Adjusted Goodness-of-Fit-Index auf, der von den Freiheitsgraden bereinigt ist. Als inkrementelles Anpassungsmaß gilt es noch den *ormed Fit Index zu erwähnen. Vgl. hierzu u. a. Hildebrandt (2004), S. 547 f.; Ringle (2004 b), S. 16 f.; Riekeberg (2002 b), S. 940; Homburg/Giering (1996), S. 9 ff.; Homburg/Baumgartner (1995 a), S. 165 ff.; Homburg (1992), S. 504 ff.

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