Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

5.1 Wahl der methodischen Vorgehensweise 221 Eine eindeutige Überlegenheit einer der beiden Messmethoden liegt nicht vor. 1352 Aus diesem Grund gilt es, die Wahl der Software fallweise abzuwiegen und zu begründen. 1353 Die inhaltlich fundierte Methodenwahl stellt somit einen elementa- ren Bestandteil für die Schätzung von Kausalmodellen dar, um die verfahrensspe- zifischen Implikationen zu berücksichtigen und methodische Fehler im Vorfeld der Untersuchung zu verhindern. 1354 Die folgenden Ausführungen begründen an- hand der Erläuterung der verschiedenen Methodenmerkmale die Wahl der Soft- ware für die vorliegende Untersuchung. Es stehen hierbei insbesondere fünf Krite- rien zur Methodenkennzeichnung und -auswahl im Vordergrund. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den kovarianzbasierten Verfahren und dem PLS-Ansatz besteht in der Anforderung an die Stichprobengröße . 1355 Kova- rianzbasierte Verfahren haben hohe Anforderungen an die empirische Erhebung und benötigen zur Modellüberprüfung einen geringeren Stichprobenumfang (N). Bei LISREL beträgt die Stichprobengröße mindestens das Fünffache, besser aber das Zehnfache der Anzahl aller zu schätzenden Parameter. 1356 Geringere Stichpro- ben stellen ein Risiko hinsichtlich der Güte der Messung des Modells dar. 1357 Der PLS-Ansatz hingegen vereint bestimmte Eigenschaften, aus denen geringere quantitative Anforderungen an die empirische Erhebung resultieren. 1358 Als Faust- regel gilt, dass die erforderliche Stichprobe entweder mindestens zehnmal so groß sein sollte wie die Anzahl der Items des komplexesten Konstrukts oder – je nach- dem, welche Anforderung die größere ist – zehnmal so groß wie die größte Anzahl exogener Konstrukte, die auf ein endogenes Konstrukt laden. 1359 Selbst Modelle, 1352 Vgl. Scholderer/Balderjahn (2006), S. 67. 1353 Vgl. Huber u. a. (2007), S. 13; Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 61; Huber u. a. (2005), S. 16; Ringle (2004 b), S. 1, 17. 1354 Vgl. Ringle (2004 b), S. 35. 1355 Vgl. Albers/Hildebrandt (2006), S. 15; Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 39, Homburg/Klarmann (2006), S. 734; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 721; Ringle (2004 a), S. 15; Chin/Marcolin/*ewsted (1996), S. 39. 1356 Vgl. Jaritz (2008), S. 157; Jahn (2007), S. 13. 1357 Vgl. Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 39; Homburg/Baumgartner (1995 b), S. 1093. 1358 Vgl. Giesa (2007), S. 109; Huber u. a. (2007), S. 2; Jahn (2007), S. 15; Saab (2007), S. 146; Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 39; Ringle u. a. (2006), S. 81; Henseler (2005), S. 70; Huber u. a. (2005), S. 12; Panten (2005), S. 220; Ringle (2004 a), S. 29 f.; Ringle (2004 b), S. 26. 1359 Vgl. Jahn (2007), S. 15; Saab (2007), S. 146; Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 54 f.; Ringle u. a. (2006), S. 81; Henseler (2005), S. 70; Huber u. a. (2005), S. 29; Götz/Liehr-Gobbers (2004), S. 721; Ringle (2004 b), S. 26; Barc- lay/Higgins/Thompson (1995), S. 292.

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