Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

52 2 Spenderbindung als Strategie für das Marketing von Nonprofit-Organisationen 2.1.3.2 Steigender Wettbewerbsdruck auf dem Spendenmarkt Trotz eines Mangels an exakten und zuverlässigen Zahlen 296 lässt sich festhalten, dass die Zahl der NPOs stetig wächst. 297 Während im Jahr 1990 die Anzahl der NPOs noch auf 286.000 geschätzt wurde (im Vergleich dazu: 1960: ca. 88.000 Vereine), ging man im Jahr 2001 schon von mehr als 500.000 Vereinen aus. 298 Insbesondere in den letzten Jahren hat die Anzahl der NPOs deutlich zugenom- men. 299 Allein in Deutschland wurden in dem Zeitraum von 2001 bis 2005 knapp 50.000 gemeinnützige Vereine gegründet. 300 Am Ende der ersten Dekade des neuen Jahrtausends geht man von über 555.000 eingetragenen Vereinen aus. 301 Die Vereinsdichte ist damit in Deutschland in den letzten 20 Jahren um das Dreifache gestiegen. 302 Hinzu kommen nochmal mindestens halb so viele nicht eingetragene Vereine. 303 Auch wenn die Mehrheit all dieser Vereine keine Spen- den sammelt, kann man dennoch davon ausgehen, dass der Wettbewerbsdruck auf dem deutschen Spendenmarkt zugenommen hat. 304 Darüber hinaus erfolgen regelmäßig Markteintritte von international tätigen NPOs. 305 Ein Zeichen für die zunehmende Internationalisierung des Fundraising 296 Es existieren lediglich Schätzungen bezüglich der Anzahl aller NPOs in Deutschland. Theoretisch könnten zwar die deutschen Finanzämter eine solche Aufstellung liefern, denn schließlich muss jede Organisation bei dem für sie zuständigen Finanzamt die Ge- meinnützigkeitsanerkennung beantragen, um steuerabzugsfähige Spendenquittungen aus- stellen zu dürfen. Eine solche Aufstellung wird jedoch aufgrund des erheblichen verwal- tungstechnischen Mehraufwands abgelehnt; vgl. Urselmann (2007), S. 28. Darüber hin- aus sind viele dieser Organisationen nicht mehr aktiv. 297 Vgl. Priller/Zimmer (2008 b), S. 72 f.; Klein (2007), S. 1545; Peter (2007), S. 58; Thyne (2001), S. 117; Hankinson (2000), S. 209; Schlegelmilch (1988), S. 31. 298 Vgl. Priller/Zimmer (2008 b), S. 72 ff.; Urselmann (2007), S. 28; Haibach (2006 a), S. 158. 299 Vgl. Krug (2008 a), S. 40; Gregory (2006), S. 286; Purtschert (2005), S. 340; Weir/Hibbert (2000), S. 114. 300 Vgl. Fabisch (2006), S. 9. 301 Vgl. Helmig/Michalski/Thaler (2009), S. 473; Wilke (2009), S. 7. 302 Vgl. Urselmann (2007), S. 28; Bruhn (2006 b), S. 95; Küberl (2006), S. 248. Sowohl in den USA als auch in Großbritannien gibt es mit 5-6 % bzw. 10.000 Neugründungen pro Jahr eine ähnliche jährliche Wachstumsrate; vgl. Shabbir/Palihawadana/Thwaites (2007), S. 272; Sargeant (1999), S. 216. 303 Vgl. Urselmann (2007), S. 29. 304 Vgl. Klein (2007), S. 1546; Urselmann (2007), S. 28 f.; Helmig/Purtschert/Beccarelli (2006 a), S. 14; Helmig/Purtschert/Beccarelli (2006 b), S. 353; Maier-Spohler (2004), S. 82; Strachwitz (2000), S. 23. 305 Vgl. Burgy (2008), S. 9; Fabisch (2006), S. 9; Helmig/Purtschert/Beccarelli (2006 b), S. 353; Rottenaicher/Rennhak (2006), S. 6; Bruhn (2005), S. 229; Purtschert (2005), S. 340; Fischer/*eumann (2003), S. 13; Heidbüchel (2000), S. 9; Urselmann (1999),

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