Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

2.1 Bezugsrahmen der Untersuchung 39 Deswegen grenzt die vorliegende Arbeit diese Art der finanziellen Unterstützung von der weiteren Betrachtung aus und konzentriert sich auf die Spenden im enge- ren Sinne. Auch Testaments-Spenden, die viele Autoren 208 ebenfalls zur Spitze der Spenderpyramide zählen, gehören aufgrund ihres Charakters als schriftliches Rechtsgeschäft ebenfalls nicht zum Verständnis der Spenden in dieser Arbeit. 209 Die Pyramide in Abbildung 3 verdeutlicht, dass die Anzahl der Neuspender groß ist, jedoch mit steigender Intensität der finanziellen Unterstützung abnimmt. 210 Weiterhin zeigt die Abbildung durch die gestrichelte Hervorhebung den Fokus dieser Arbeit auf Neuspender, unregelmäßige Spender und Dauerspender. Ab- schließend sei darauf hingewiesen, dass diese Pyramide nur ein vereinfachtes und idealtypisches Modell darstellt. In Wirklichkeit können Spender beispielsweise auch in höheren Stufen der Pyramide ihre Beziehung zur NPO beginnen und direkt einen Dauerauftrag einrichten, ohne vorher ein unregelmäßiges Spendenverhalten zu zeigen. 211 Auf Basis der in den vorherigen Abschnitten getroffenen Einschänkungen lässt sich festhalten, dass die Arbeit untersucht, welche (verhaltenswissenschaftlichen) Faktoren auf welche Art dazu beitragen, dass private Spender ihre finanzielle Un- terstützung in Form von Geldspenden, die auf keiner vertraglichen Abmachung basieren bzw. keinen verbindlichen Charakter aufweisen, aufrechterhalten und wie NPOs es durch ein gezieltes Spenderbindungsmanagement vermögen, diese Art Spenden gemäß der dargestellten Stufen zu entwickeln. Die folgenden Ausführun- gen vertiefen zunächst die Thematik durch ein Aufzeigen der Besonderheiten des Spendensammelns. reit, sich fest an eine Organisation zu binden. Andere empfänden diese Form des Enga- gements als antiquiert und lehnten die damit oftmals verbundene „Vereinsmeierei“ grundsätzlich ab.“ Weiter führt er an, dass Greenpeace aufgrund der Einrichtung einer Fördermitgliedschaft lange Diskussionen über das demokratische Selbstverständnis ein- gebracht hat. 208 Vgl. hierzu u. a. Hönig/Schulz (2008), S. 286; Imran (2006), S. 27; Patolla (2005), S. 104; Crole/Fine (2003), S. 22 f.; Urselmann (1999), S. 21. 209 Vgl. Heister (1994), S. 29. 210 Vgl. Urselmann (2007), S. 36; Patolla (2005), S. 102. 211 Vgl. Sargeant (2009), S. 268.

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