Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 307 Spenderabwanderung, wie in Abbildung 6 gezeigt, erforderlich, denn nur durch besondere Dankesbotschaften lässt sich diese kritische Phase der Spenderbindung überwinden. 1861 Solche Willkommenspakete fördern das Zugehörigkeitsgefühl, d. h. das emotionale Commitment des Spenders. 1862 Neben dem Brief eignet sich eine Vielzahl weiterer Instrumente, um den Spendern Dank und Anerkennung zu vermitteln. Persönlichere, aber auch zeitaufwändigere Methoden des Dankes nach einer Spende stellen der telefonische Dank oder der persönliche Besuch eines Mitarbeiters dar. 1863 Aufgrund dieser verschiedenen Möglichkeiten, einen Dank auszusprechen, sollten NPOs eine Danksystematik entwickeln und festlegen, welche Spender nach welchen Spenden welche Art von Dank erhalten. 1864 Eine andere Maßnahme, um sich bei Spendern für die geleistete finanzielle Unter- stützung erkenntlich zu zeigen, ist, dass nicht die NPO selbst, sondern der Leis- tungsempfänger – sofern es sich hierbei um eine Person handelt – sich bei dem Spender bedankt und von der für ihn geleisteten Hilfe berichtet. 1865 Leistungsemp- fänger können die Dankesbotschaft am glaubwürdigsten kommunizieren. 1866 Die damit verbundene Individualisierung reduziert für die Spender die Komplexität von Hilfsprojekten und erleichtert es ihnen, die Relevanz und Abläufe der Projekte einzuschätzen. 1867 Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Spendern als Dank Urkunden zu überrei- chen. 1868 Auch zu besonderen Spenderjubiläen können Urkunden als besonderes der NPO gleichzeitig Informationen über ihre Wünsche und Erwartungen; vgl. Urselmann (2007), S. 86; Haibach (2006 a), S. 356 ff. 1861 Vgl. Sargeant (2009), S. 267; Sargeant (2008), S. 19. 1862 Vgl. Haibach (2006 a), S. 356. 1863 Vgl. Andreasen/Kotler (2008), S. 373; Fabisch (2006), S. 273 ff.; Haibach (2000), S. 76. Im Rahmen des 3. und des 4. Fokusgruppeninterviews (vgl. Anhang 6 sowie Anhang 8) wurden diese Dankesformen neben dem Brief positiv herausgestellt. 1864 Vgl. Hönig/Schulz (2008), S. 294; Fabisch (2006), S. 271. 1865 Vgl. Urselmann (2007), S. 146; Sargeant/Jay (2004 a), S. 25. Eine Untersuchung ergab, dass 76 % der befragten Spender einen persönlichen Brief von jemandem, der von der Arbeit der NPO profitiert hat, sehr schätzen würden; vgl. Burk (2003), S. 39. 1866 Vgl. Stöger/Salcher (2006), S. 59. 1867 Vgl. Fischer (2008 a), S. 218. 1868 Vgl. Kreh (2008), S. 357; Haibach (2006 a), S. 359. Diese Maßnahme wurde im Rah- men des 4. Fokusgruppeninterviews (vgl. Anhang 8) positiv hervorgehoben: „Nehmen wir das Beispiel der Dresdner Frauenkirche. Für die Spender, die etwas für die Dresdner Frauenkirche gegeben haben, da wurde eine Stifterkarte erstellt. Die haben sich viele auf- gehangen. Weil sie stolz waren.“

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