Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.2 Stimuli-spezifische Maßnahmen und ihre Auswirkungen 305 Im Rahmen des Vertrauensmanagement gilt, dass der Vertrauensgeber früher oder später eine Erwiderung erwartet. Diese Erwiderung stellt quasi eine Belohnung für das entgegengebrachte Vertrauen dar. 1842 Darüber hinaus stellt ein unverzüglich ausgesprochener Dank eine Rückmeldung dar, die dem Spender versichert, dass sein Geld angekommen ist und von der NPO wahrgenommen wird. 1843 Dadurch erfahren die Spender eine positive Bestärkung und Unsicherheitsreduktion. 1844 Neben dem Dank für die eingegangene Spende kann die NPO gleichzeitig Aus- kunft darüber geben, wofür die Spende eingesetzt wurde, wie es die Erfolgskom- munikation erfordert. 1845 Ein zeitnah ausgesprochener Dank vermittelt dem Spen- der somit letztendlich auch das Gefühl, dass die NPO verlässlich und kompetent handelt. 1846 Damit die aufgezeigten Wirkungen des Dankes eintreten, sollte der Dank den Spender möglichst schnell nach seiner Spende erreichen. 1847 Eine zeitliche Verzö- gerung würde Misstrauen und Zweifel beim Spender aufkommen lassen, ob die Spende die Organisation erreicht hat. 1848 Einige Praktiker fordern, dass die NPO den Dank noch am Tag des Spendeneingangs ausspricht, spätestens aber nach ei- ner Woche. 1849 Diese Schnelligkeit ist erforderlich, da mit dem Eingang der Spen- de der Aufbau und die Intensivierung der Beziehung beginnt. 1850 Je mehr Zeit zwi- schen der Spende und dem Dank der NPO liegt, umso mehr besteht die Gefahr, dass ein Bruch in der Spender-NPO-Beziehung entsteht. 1851 Darüber hinaus bietet es sich an, langjährigen Unterstützern zudem zum Geburts- tag oder bei Jubiläen einen Dank auszusprechen, sofern die entsprechenden Daten vorliegen. 1852 Hierbei gilt es aber, die Präferenzen der Spender bezüglich der Häu- 1842 Vgl. Plötner (1995), S. 146. 1843 Vgl. Fabisch (2006), S. 271; Hohn (2001), S. 89. 1844 Haibach (2006 a), S. 356 ergänzt: „Hören sie längere Zeit nichts, fragen sich viele sogar, ob ihre Spende überhaupt angekommen ist.“ 1845 Vgl. Olsen u. a. (2001), S. 368 f. Das nachfolgende Kapitel 6.2.1.3 stellt dieses Erforder- nis ausführlich dar. 1846 Im Rahmen des 2. Fokusgruppeninterviews bestätigte ein Proband die Relevanz des Danks für den Aufbau von Spendervertrauen; vgl. Anhang 4. 1847 Vgl. Andreasen/Kotler (2008), S. 373; Burnett (1996), S. 103; Meyer (1989), S. 17 f. 1848 Vgl. Haibach (2006 a), S. 355 f. 1849 Vgl. Haibach (2006 a), S. 356; Meyer (1989), S. 17 f. 1850 Vgl. Burnett (2002), S. 86. 1851 Vgl. Haibach (2000), S. 82. 1852 Vgl. Fabisch (2006), S. 273. Dies wurde auch im 2. Experteninterview (vgl. Anhang 12) bestätigt: „Ich kann Spendern eine Verbundenheit auf menschlicher Ebene vermitteln, in- dem ich ihnen zum Geburtstag/Namenstag gratuliere.“ Auch im Rahmen des 3. Fokus-

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