Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

6.1 Identifikation der für die Determinanten relevanten Stimuli 291 sive Rolle der Spender durch eine aktive Beteiligung zu ersetzen. 1723 Die Spender- integration ermöglicht es, die Austauschbeziehung zweiseitig zu gestalten und ei- nen individuellen Dialog mit den einzelnen Spenden zu initiieren, was als ein wichtiger Erfolgsfaktor der Spenderbindung gilt. 1724 Mithilfe der Spenderintegrati- on kommt die NPO dem Bedürfnis der Spender nach Mitbestimmung und Trans- parenz nach. 1725 Auf diese Weise fördert die Integration von Spendern in die Ab- läufe der NPO deren Loyalität. 1726 Je stärker diese Einbindung des Spenders in die Tätigkeiten der NPO ausfällt, umso loyaler verhält sich der Spender gegenüber der NPO. 1727 Jede NPO sollte Strategien entwickeln, mit denen intensive und bedeutungsvolle Interaktionen mit dem Spender zustande kommen, sodass sich diese wie Vertraute der NPO sehen. 1728 Hierdurch gewinnen die Spender bessere Einblicke in die Ar- beitsweise der NPO und können sich über aktuelle Projekte und Absichten, aber auch Probleme informieren. 1729 Die Maßnahmen der Spenderintegration sollen darauf abzielen, dem Spender zu vermitteln, dass er sich zusammen mit der NPO für ein gemeinsames Ziel engagiert. 1730 Es geht hierbei um das Teilen von Werten und das Erleben einer Gemeinschaft. 1731 Durch die nun folgende Betrachtung der Gründe, warum zur Förderung der Aus- prägungen der verhaltenswissenschaftlichen Determinanten die Spenderintegration als Stimulus eine hohe Relevanz aufweist, lässt sich ihre Bedeutung erklären. Die Ausführungen folgen hierbei der Reihenfolge der Vorstellung der Determinanten im vierten Kapitel. Um das kalkulative Commitment des Spenders zu erhöhen, sollte die NPO Spen- dern Gratifikationen bieten, die sie für die finanzielle Unterstützung entschä- 1723 Vgl. Burnett (2002), S. 5, 46; Urselmann (1998), S. 93. 1724 Vgl. Sargeant (2008), S. 10; Sanders (2007), S. 70; Urselmann (2007), S. 38; Haibach (2006 a), S. 131; Bruhn (2005), S. 512; Viest (2004), S. 186; Urselmann (1998), S. 93. 1725 Vgl. Urselmann (2007), S. 33; Müller (2006), S. 6. 1726 Vgl. Schneider (2009), S. 5; Bendapudi/Singh/Bendapudi (1996), S. 38. Foscht/Swoboda (2007), S. 234 führen ein sehr prägnantes Beispiel für die Kundeninteg- ration im kommerziellen Bereich an: Automobilhersteller binden Autokäufer dadurch ein, indem der Neuwagen direkt im Werk abgeholt werden kann. Die Abholung wird zu ei- nem Event gemacht, in dessen Rahmen auch das Werk, also quasi der Geburtsort des Au- tos, besichtigt werden kann. 1727 Vgl. Bennett/Barkensjo (2005), S. 124. 1728 Vgl. Bhattacharya/Sen (2003), S. 86. 1729 Vgl. Kleinaltenkamp (2008), S. 440. 1730 Vgl. Burnett (2002), S. 5. 1731 Vgl. Patolla (2005), S. 116.

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