Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

272 5 Empirische Analyse der Spenderbindung terpretation. 1617 Hierbei gilt es, resümierend zu verdeutlichen, welche Hypothesen sich modelltheoretisch bestätigt haben und ob sich die Ergebnisse nachvollziehen lassen. Vor allem in der anwendungsorientierten Forschung sollte diesem Schritt große Bedeutung beigemessen werden, da sich konkrete Handlungsempfehlungen nur aus einer prägnanten Darstellung der Ergebnisse ableiten lassen. 1618 5.3.5.1 Erkenntnisse über das Gesamtmodell Insgesamt ist das Modell in der Lage, einen beachtlichen Teil der Varianzen zu erklären. Um die Stabilität und Aussagekraft der Ergebnisse zu belegen, bietet es sich an, das Modell erneut zu berechnen, wenn mehrmals durch Zufallsauswahl 10 % der Fälle aus der Stichprobe entfernt werden. Kommt es hier zu starken Schwankungen, so sollte man das Kausalmodell hinterfragen. 1619 Bei dem vorlie- genden Modell ist dies jedoch nicht der Fall, sodass sich von einem sehr stabilen und aussagekräftigen Modell sprechen lässt. Sechs von neun Hypothesen halten insgesamt der empirischen Prüfung stand, was eine nomologische Validität des Kausalmodells bedeutet. 1620 Einen Überblick über die zu bestätigenden bzw. abzulehnenden Hypothesen gibt Tabelle 37. Neben den Ergebnissen für die gesamte Stichprobe nimmt Tabelle 37 auch eine geschlechts- spezifische Unterscheidung vor, da dies aufgrund der Erkenntnisse des vorherigen Kapitels als sinnvoll erscheint. Der Überblick über die untersuchten Hypothesen zeigt, dass alle vier Determinan- ten eine Daseinsberechtigung besitzen. Auch wenn bestimmte Determinanten kei- nen direkten Einfluss auf die Spenderbindung haben oder für eine Teilgruppe der Stichprobe irrelevant erscheinen, so wirken diese indirekt auf die Spenderbindung oder weisen bei der anderen Teilgruppe der Stichprobe eine große Relevanz auf. Alle vier der gemäß des S-O-R-Ansatzes innerhalb des Organismus verankerten intervenierenden Variablen determinieren die Spenderbindung und sollten somit im Rahmen des Spenderbindungsmanagement bearbeitet werden. Kapitel 6 stellt deswegen die Auswirkungen ausgewählter Maßnahmen/Stimuli auf alle vier De- terminanten dar. 1617 Vgl. Huber u. a. (2007), S. 115; Riekeberg (2002 b), S. 940. 1618 Vgl. Riekeberg (2002 b), S. 940. 1619 Vgl. Homburg/Klarmann (2006), S. 737. 1620 Nomologische Validität bezeichnet die empirische Bestätigung der theoretisch postulier- ten Hyothesen, vgl. Schilke (2007), S. 148; Huber u. a. (2005), S. 25; Panten (2005), S. 228; Matzke (2004), S. 416; Homburg (2000), S. 75; Mittal (1995), S. 665.

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