Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

3.3 Fokusgruppen- und Experteninterviews als ergänzende Methoden 113 bereitung statt, inklusive einer Auseinandersetzung mit den Themen und eines Durchspielens möglicher Antwortmöglichkeiten bzw. Interviewverläufe. Darüber hinaus wurde ebenfalls folgende Empfehlung 721 befolgt: Werden im Rahmen einer Untersuchung zu einem Forschungsbereich mehrere Fokusgruppen- interviews durchgeführt, bietet es sich an, diese bewusst anders zusammenzuset- zen (z. B. nach Alter bzw. Betroffener und Nicht-Betroffener). Wie den Anhängen 1-8 zu entnehmen ist, wurden sowohl aktive Spender interviewt als auch Studen- ten, die kaum eigene Erfahrungen mit NPOs gesammelt hatten, jedoch im Rahmen eines entsprechenden Seminars theoretische Kenntnisse in diesem Bereich gewin- nen konnten. Das Experteninterview zielt im Gegensatz zu Fokusgruppeninterviews auf die Rekonstruktion von Expertenwissen ab. 722 Hierbei geht es um Kenntnisse aus ei- nem Sonderwissensbereich, welche den Interviewten zu einem Spezialisten macht. 723 Als Erhebungsinstrument bei Experteninterviews hat sich das leitfadengestützte offene Interview bewährt. 724 Hierbei geht es nicht darum, den Experten zu verhö- ren, sondern ihn vielmehr in eine ihm möglichst vertraute Kommunikationssituati- on zu versetzen, d. h. quasi ein normales Gespräch mit ihm zu führen. 725 Im Ge- gensatz zu Fokusgruppeninterviews soll hier der Interviewer seine thematische Kompetenz mit einbringen und den Experten durch fachkundige Erwiderungen dazu bringen, sein gesamtes Wissen zu offenbaren. 726 Die Konzipierung des Leit- fadens, der bei einem persönlichen Gespräch nicht physisch vorliegen sollte, be- darf im Gegensatz zur Methode des Fokusgruppeninterviews umfassendes und einschlägiges Vorwissen. 727 Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Experteninterviews geführt, um Vermu- tungen über Sachverhalte, welche die spezifische Literatur nicht diskutiert, zu va- lidieren. Tabelle 7 verdeutlicht deren jeweiligen Zweck. des Social Marketing an, da dem Proband auf diese Art die Nervosität und das Unwohl- sein genommen werden; vgl. Sargeant (2009), S. 225. 721 Vgl. Kepper (1996), S. 72. 722 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 451; Meuser/*agel (1991), S. 447. 723 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 452; Meuser/*agel (1991), S. 443. 724 Vgl. Burgy (2008), S. 75; Meuser/*agel (1991), S. 448. 725 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 453. 726 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 454 f. 727 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 455.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5