Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

354 7 Fazit Spenderbindung aus Sicht der Spender und aus Sicht der NPOs trägt dazu bei, die Greifbarkeit des Konzepts der Spenderbindung zu erhöhen und ein fundiertes Be- griffsverständnis sowie Umsetzungsvermögen bei Fundraisern und Wissenschaft- lern zu generieren. Die Arbeit fördert somit die notwendige Abkehr von herkömm- lichen Denkansätzen und Fundraising-Maßnahmen. Durch die Erkenntnisse der empirischen Untersuchung können NPOs die Faktoren, welche eine Spenderbin- dung hervorrufen, nachvollziehen. Dies trägt dazu bei, dass sie Maßnahmen effek- tiver gestalten und durchführen können. Insbesondere die im 6. Kapitel aufgeführ- ten Maßnahmen leisten einen Beitrag dazu, dass das Beziehungsmarketing im Nonprofit-Bereich eine größere Verbreitung finden kann. Die Arbeit liefert jedoch nicht nur für Forscher und Manager im Nonprofit- Bereich interessante Ergebnisse, sondern trägt auch zum besseren allgemeinen Verständnis der Antezedenzien der Bindung bei. Alle Forscher und Manager, die sich mit Beziehungsmarketing auseinandersetzen, können durch diese Arbeit wertvolle Einblicke in das Zustandekommen und die Förderung von erfolgreichen längerfristigen Beziehungen erhalten. 2188 Aus methodischer Sicht besteht der Mehrwert der Arbeit insbesondere in der aus- führlichen Darstellung der Operationalisierung der Konstrukte. Der entwickelte Fragebogen hat sich auf die für die Untersuchung wesentlichen Fragen fokussiert; auf nicht zielführende Fragen wurde verzichtet. Das setzt umfassende Vorarbeiten voraus, zu denen qualitative Fokusgruppengespräche, Pretests und insbesondere ein gründliches Literaturstudium im Vorfeld der Fragebogenerstellung gehören. Die gewählte Vorgehensweise soll anderen Wissenschaftlern gleichermaßen als Anregung wie auch Orientierung dienen. 2189 Die Konstrukte wurden mithilfe einer großen Bandbreite an leistungsfähigen Gü- tekriterien auf verschiedene Reliabilitäts- und Validitätseigenschaften hin unter- sucht und dabei (nach einigen wenigen Modifikationen) positiv beurteilt. Bei der Operationalisierung und Bewertung wurde zu jeder Zeit großer Wert auf Nach- vollziehbarkeit und Transparenz gelegt, die bei anderen Untersuchungen zum Teil fehlen. Bedingt durch die Gewissenhaftigkeit, um die sich die Arbeit stets bemühte, wur- den Fehlspezifikationen bei der Wahl des Messmodells (formativ vs. reflektiv) 2188 Vgl. für eine ähnliche Argumentation der Übertragbarkeit von Untersuchungsergebnissen auf Forschungsfragen des kommerziellen Marketing Bennett/Barkensjo (2005), S. 124. 2189 Vgl. Jaritz (2008), S. 257.

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