Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

318 6 Spenderbindung aus Sicht von Nonprofit-Organisationen mal nicht gelingt, mit einem Projekt die angestrebten Erfolge zu erzielen. 1949 Da- mit eine solche offene und ehrliche Kommunikation nicht zu einer Verringerung der wahrgenommenen Kompetenz führt, sollte die NPO den Spendern aufzeigen, was zu dem Misserfolg geführt hat, dass sie aus den Fehlern gelernt hat und was sie in Zukunft verbessern möchte. 1950 Wenn die NPO es schafft, ihren Spendern dies glaubhaft zu kommunizieren, steigert dies die vom Spender wahrgenommene Integrität der Organisation und somit das Vertrauen. 1951 Die Schwierigkeit des Transparenzmanagement liegt darin, dass viele NPOs ihre eigene Effektivität gar nicht abschätzen können, insbesondere wenn sie sich ihre Leistungsfähigkeit nicht durch andere Einrichtungen bestätigen lassen. 1952 Das Problem begründet sich dadurch, dass es für NPOs keine dem Gewinnziel entspre- chenden, einfachen Beurteilungsgrößen gibt. 1953 Durch das Nichtvorhandensein der Erfolgsgröße Gewinn fehlt die Möglichkeit der permanenten Effektivitäts- überwachung. 1954 Die Zielerreichung der NPO (z. B. Verbesserung der Lebensqua- lität einer Bevölkerungsgruppe) lässt sich nicht unmittelbar messen und kontrollie- ren. 1955 Hiermit stoßen sachliche und objektive Rechenschaftsberichte an ihre Grenzen. Um diese zu überwinden, sollten die Rechenschaftsberichte durch quali- tative, emotionale Erfolgsmeldungen über Tätigkeiten und Aktionen der NPO er- gänzt werden. Das nächste Kapitel stellt deswegen diese positiven Erfolgsmeldun- gen als weiteren wichtigen Kommunikationsinhalt vor. 6.2.1.4 Erfolgsmeldungen Spender besitzen großes Interesse zu erfahren, was die NPO mit dem gespendeten Geld bewirken konnte. 1956 Sie haben ein Informationsbedürfnis über die Effekte, 1949 Vgl. Wilke (2008 a), S. 10; Kasten (2007), S. 32; Staubach (2000), S. 25. Burgy (2009), S. 60 stellt fest: „Dabei wünschen sich die Spender durchaus auch über negative Entwicklungen im geförderten Projekt informiert zu werden – denn Transparenz und Ehr- lichkeit schaffen Vertrauen.“ 1950 Vgl. Wilke (2008 b), S. 5. 1951 Vgl. Burk (2003), S. 112. 1952 Vgl. Lowell/Silverman/Taliento (2001), S. 152 f.; Wilkens (1999), S. 588. 1953 Vgl. Matul/Scharitzer (2007), S. 533; Bruhn (2005), S. 232; Cooper (1992), S. 16. 1954 Vgl. Viest (2004), S. 11. 1955 Vgl. Mayrhofer/Scheuch (2007), S. 90; Scheuch (2007), S. 264; Cooper (1992), S. 16. 1956 Vgl. Andreasen/Kotler (2008), S. 372; Kröners (2001), S. 86; Sargeant (2001 a), S. 186; Schneider (1996), S. 164 f.; Burnett (1996), S. 102. Zwei Aussagen des 4. Fokus- gruppeninterviews (vgl. Anhang 8) fassen dies prägnant zusammen: „Wenn ich die unter- stütze, dann will ich doch auch wissen, was mit meinem Geld gemacht worden ist.“ so- wie „Für mich ist das Wichtigste, dass die mit dem was ich gebe, was Gescheites anfan- gen und darüber berichten.“

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