Doktorarbeit von Prof. Dr. Julia Naskrent

232 5 Empirische Analyse der Spenderbindung 5.2.2 Untersuchungsvorgehen und Datenerhebung 5.2.2.1 Pretests Zur Überprüfung der Anforderungen an den Fragebogen und der darin enthaltenen Fragen (Items) wurden zwei verschiedene Arten von Pretests durchgeführt. Der erste, ein inhaltlicher Pretest erfolgte in einer frühen Phase der Untersuchung durchgeführt. Dieser Pretest umfasste lediglich die Items der Konstrukte und heißt Expertenvalidierung. Hierbei stellen Personen mit fundiertem Marketing-Wissen die Probanden dar, welche die Zusammenhänge von Konstrukten und Items, also ihre inhaltliche Relevanz, bewerten sollen. 1420 Der Zweck dieses Pretest bestand darin, die Operationalisierung der Konstrukte beurteilen zu lassen, um gegebenen- falls eine Umformulierung oder eine Eliminierung von Items vorzunehmen. 1421 Im Vordergrund stand hierbei z. B. auch die Richtigkeit der Übersetzung übernom- mener, ursprünglich englischer Items. Im Rahmen dieses inhaltlichen Pretest wurden den Experten die Items der Kon- strukte in zufälliger Reihenfolge aufgelistet, damit sie dann jedes Item ihrem Ver- ständnis nach und gemäß der mitgelieferten Definition dem passenden Konstrukt zuordnen konnten. 1422 Das bisherige Spenderverhalten wurde aus der Expertenva- lidierung ausgeschlossen, da Formulierungen wie „in der Vergangenheit“ oder „bisher“ und die abgefragten Informationen sich ganz eindeutig von anderen Kon- strukten unterscheiden. Im Zeitraum vom 20.02.2009 bis 28.02.2009 wurden 15 Experten (Privatdozenten, Habilitanden, Doktoranden und Diplomanden, die fundierte Kenntnisse in Bezug auf verhaltensorientierte Ansätze des Marketing und/oder das Nonprofit- Marketing aufweisen) um Teilnahme an der Befragung gebeten. 11 Experten be- teiligten sich, was eine Rücklaufquote von 73,3 % darstellt. 1420 Vgl. Herrmann/Huber/Kressmann (2006), S. 48; Homburg/Klarmann (2006), S. 732; Huber u. a. (2005), S. 22; Rossiter (2002), S. 318 ff.; Green/Webb (1997), S. 27 f. 1421 Vgl. Eberl (2006), S. 653; Hildebrandt/Temme (2006), S. 620; Zinnbauer/Eberl (2005), S. 569. 1422 Vgl. Sargeant/Woodliffe (2007 a), S. 57; Sargeant/Ford/West (2006), S. 160; Green/Webb (1997), S. 28. Anhang 14 zeigt den Fragebogen, der den Experten per Email zugestellt wurde. Dem Fragebogen vorangestellt wurde zunächst eine Arbeitsanweisung für die Experten. Anschließend wurden die Konstruktdefinitionen in einer Tabelle über- sichtlich aufgelistet. Im Anschluss folgte eine zweiseitige Tabelle mit den zufällig ange- ordneten Items, welche die Experten durch Ankreuzen den Konstrukten zuordnen sollten.

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